In der Zeit in der ich bei Mental Reservation als Aushilfe spielte, entstand die Idee mit dieser 3er-Besetzung eine weitere Band der härteren Gangart zu gründen, wir brauchten nur noch einen Bassisten. Der erste Kandidat wurde aus dem Freundeskreis akquiriert, aber irgendwie ergab sich mit ihm nach einer Probe nichts mehr.
Aber es wurde uns direkt ein weiterer Bassist von irgendjemanden empfohlen, der angeblich ein echter Könner an seinem Instrument war. Als wir ihn an der Bushaltestelle abholten, roch er schon auffällig nach Alkohol, im Proberaum packte er erstmal ein paar Bier aus, was bei uns – zu der Zeit waren unsere Proben immer komplett alkoholfrei – einen recht merkwürdigen Eindruck machte. Dazu kam die deutlich schwerwiegendere Tatsache, dass dieser „Könner“ quasi keine Ahnung hatte welcher Ton wo auf dem Griffbrett zu finden war, so dass man ihm Anweisungen a la „Dann spielst Du auf der A-Seite den 4. Bund“ geben musste.
Ich fand das total abschreckend und hatte ich die Befürchtung, dass meine Kollegen diesen Menschen gerne in der Band haben wollten – was sich im Nachhinein (natürlich) als grundlose Befürchtung herausstellte. Trotzdem war ich irgendwie total abgeturnt und teilte den anderen kurzentschlossen noch während der Probe mit, dass ich mir es anders überlegt hatte und keinen Bock mehr auf das ganze Projekt hatte. Zum Ausgleich könnte ich ja bei Mental Reservation fest einsteigen. Eine zugegebenermaßen etwas drastische Maßnahme, die vor allem bei dem unfähigen Biertrinker sicher merkwürdig ankam, aber von den beiden Mentals gerne angenommen wurde und im End-Ergebnis ergab sich für die Zukunft einiges daraus. Dazu hier mehr!
PS: aus der Idee des härteren Mental-Spinn-Offs entstand aber einige Zeit später dann doch noch eine Band, nämlich Cubiq.