Ich hatte ein Wochenende sturmfreie Bude, Eltern und Schwestern waren außer Haus. Dies wollten Simon, Hans und ich nutzen um einen Song zu produzieren. Simon brachte seinen Amiga mit, ich steuerte den DX-21-Synthi bei. Hans‘ Aufgabe war … er hat auf jeden Fall die Cornflakes fürs Frühstück mitgemacht.
Im Esszimmer meiner Eltern sampelten wir den Drumloop von Funky Cold Medina, ich spielte dazu zwei Töne und wollte außerdem noch rappen. Da wir nicht in der Lage waren einen englischen Hiphop-Text zu schreiben und deutscher Hiphop uns noch nicht bekannt war, bedienten wir uns aus einem Gedichtband von Edgar Allan Poe, der bei meiner Mutter im Bücherregal mit den englischen Büchern stand.
Das Gedicht hiess To The River und genauso hiess auch der Song. Wir nannten uns unserem Textautor posthum zu Ehren E.A.Poe Boys („Boys“ hiessen damals alle angesagten Hip-Hop-Acts).
Besonders auffällig die interessant kurzen Strophen, die wohl nur aus jeweils vier Zeilen bestehen, damit dürfte der komplette Text ungefähr ein 100stel des Textes von „Rapper’s Delight“ ausmachen.
Das unsaubere Einsetzen des Starts des Drumloops kam dadurch, dass dieser quasi live jedemal per Mausclick von Simon gestartet wurde und diesem anscheinend das nötige Timing für diese Tätigkeit abging.
Das Stück spielten wir in der Schule im Musikunterricht vor, unser Musiklehrer, Herr Schneeweiss, meinte, es wäre eine interesannte rythmische Variation im zweiten Teil, tatsächlich hatte ich mich einfach nur verspielt, weil der Drumloop mal wieder komisch einsetzte.
E.A.Poe Boys – To The River
Einen zweiten Hit gab es – wie so oft – mal wieder nicht.