Filmmusik

Für meinen Freund Marcus der an der Hochschule für Gestaltung studierte, habe ich zwei Trickfilme mit Klaviermusik unterlegt.
Zuerst wollte ich die Musik eigentlich live zum Film einspielen, aber ich war nicht in der Lage meine eigene Komposition fehlerfrei genug zu interpretieren, waren einfach zu viele schwarze Tasten. Also wurde das ganze mit Cubase programmiert – dadurch klingt das Ganze leider recht statisch und auch der Klaviersound lässt noch ein paar Wünsche offen. Damit die Schnitte auf die Musik passten, zählte Marcus alle Frames aus und daraus errechneten wir die Dauer der einzelnen Teile und dementsprechend das Tempo. Blöd nur, dass der Film-Projektor dann nicht ganz mit 24 Bildern pro Sekunde, sondern halt mit 23,729 Bildern lief, daher verschiebt sich das Ganze teilweise.
Die Qualität der Filme ist über die Jahre auch nicht wirklich besser geworden, ich freue mich aber dass sie erhalten sind.

Eine kleine Liebesgeschichte

Eine kleine Geschichte aus einem Waschsalon

Die Cranestoners oder Warum ich eigentlich Bass spiele – Teil 2/2

2001 spielte ich immer noch eigentlich ausschließlich Schlagzeug bei Mental Reservation – den Bass, der immer noch bei rumstand, nahm ich wirklich nur sehr sporadisch in die Hand. An einem Abend saßen wir nach der Probe im Hobbit und dort kriegte ich mit, dass Christian, der bei den Cranestoners gerade aushilfsweise Gitarre spielte jetzt plötzlich Bass spielen sollte. Es gab einen Gig und der eigentlich Bassist Peter weilte jetzt auch noch mehrere Monate im Ausland. Da das nur ein Notbehelf war, bot ich die naheliegende Lösung an, nämlich dass ich doch den Bass bedienen sollte. Ich konnte zwar höchstens ein paar Grundtöne achteln, aber dafür wären dann immerhin wieder beide Gitarren im Einsatz. Die Cranetoners stimmten zu und das war eigentlich der offizielle Start meiner Bass-Karriere.

Björn schrieb mir alle Akkorde zusammen, wir probten ein bis zweimal und dann machten wir uns auf nach Lindenfels in die Kutsche, wo unser Konzert stattfinden sollte. Tatsächlich war es aber eher eine Art „Open Stage“ die wir uns mal als Bühne zu Nutze machen wollten. Als wir den Laden betraten standen da schon einige Jungs auf der Bühne in der Mitte des Raumes und jammten. Irgendwann brachen sie plötzlich ab mit dem Kommentar „Ey, Du hast ja den Akkord gewechselt“. Sowas aber auch …
Naja, wir bauten unseren Kram auf und gingen erstmal was Essen und noch mehr trinken und dann kamen wir zurück und spielten ein paar unserer Songs. Auffällig war noch einer der besagten Jungs, der den kompletten Abend immer ein Instrument in der Hand hatte: vor und nach dem Konzert eine Gitarre, während des Konzertes trommelte er im Zuschauerraum komplett auf Bongos mit.
Gegen Ende unseres Konzertes kam ein anderer der Typen (wir nannten ihn danach nur noch „Peter, hau rein“) und wollte gerne mit uns einen Blues spielen. Das versuchten wir, aber ihm war das Blues-Schema nicht so ganz geläufig, daher schlug er nach einer Weile vor, dass wir doch bitte einen „Blues nur in E“, d.h. ohne jeglichen Harmoniewechsel spielen sollten. Da dies musiktheoretisch grober Unfug und klanglich auch nicht gerade die Erfüllung ist, lehnten wir dankend ab und Peter-Hau-Rein verschwand mit den großen Worten „Mit Euch hat’s ja eh keinen Sinn“.

Danach beendeten wir den Gig und bauten ab nicht ohne, dass der 24/7-Musikmacher die komplette Zeit weiter auf seiner Gitarre fuddelte. Tatsächlich hatte er sie immer noch um als wir uns vor dem Laden dann alle verabschiedeten und er verschwand weiter Gitarre spielend in der Nacht. (In meiner Erinnerung verschwand er sogar im Nebel, aber das ist vermutlich etwas verklärt; die Situation war so oder so reichlich bizarr.)

Ich durfte noch mehr Gigs mit den Cranestoners spielen, der Gig in der Oettinger Villa ist mir vor allem durch die zahlreichen Tattoos mit denen mich Max mit Edding verschönerte in Erinnerung geblieben, natürlich musste ich diese oberkörperfrei dem Publikum präsentieren.

Es folgte der legendäre Gig beim Griechen, dem ich bereits einen eigenen Artikel gewidmet habe.

Dann kam Peter (der Bassist, nicht „Hau-Rein“) zurück und meine Zeit bei den Cranestoners neigte sich leider dem Ende zu, was weder mir noch den Jungs gefiel. Daher wurde ich kurzfristig zum Percussionisten umfunkioniert. Auch wenn mein Equipment reichlich beschränkt war – es bestand aus Uralt-Bongos, einem Schellenkranz und diversen normalen Schlagzeug-Teilen –  spielten wir in dieser Besetzung immerhin noch drei Gigs, einen in der Krone, einen in der Central-Station und einen auf einem Schulfest. Auf letzterem wollte ich (leicht alkoholisiert) dann zusätzlich gerne noch die Rolle des Lead-Sängers bei „Frauenarzt“ übernehmen, was gründlich schiefging, Björn brach daraufhin den Song ab und nahm mir das Mikro ab. Vermutlich zu recht gab das damals natürlich trotzdem einen Riesenkrach mit sehr viel Diskutiererei, an dessem Ende trotz aller Vorbehalte ich erstmal als Percussionist in der Band blieb – ich aber lieber mal die Reißleine gezogen hätte. Danach gab es noch einen Gig auf dem Riegerplatz wo ich als erneute Vertretung noch einmal an den Bass durfte, und dann sollte erstmal geprobt werden und neue Songs gemacht werden – Gigs waren keine mehr im Blick.

Und was dann kam war ist einfach nur extrem dämlich gewesen: Ich kaufte mir für fast 1000,- DM zwei Congas und gescheite Bongos, komplett mit Ständern. Diese nutze ich dann in zwei(!) Proben bis ich merkte, dass ich eigentlich keinen Bock auf Percussion hatte und endgültig mein Abschied von der Band nahm. Aus irgendeinem Grund ließ ich mich noch überreden in einem Gottesdienst mit den Cranestoners diese Trommeln zu bedienen, das war dann aber wirklich der letzte Akt und meine Zusammenarbeit mit den Cranestoners war Geschichte.Tatsächlich war dies aber sowieso mehr oder weniger das Ende dieser Band, m.E. gab es noch genau einen Gig (dem ich auschließlich als Zuschauer beiwohnte) und dann löste sich die Band auf.

Leider gibt es außer den Fotos beim Griechen keinerlei Bild- oder Tonmaterial (mit mir) und so bleibt der Startschuß meiner Bass-Karriere nur in der Erinnerung und in diesen Worten bestehen.

 

Warum ich eigentlich Bass spiele – Teil 1/2

1994 spielte ich mal für ca. 4 Wochen in einer Avantgarde-Band Schlagzeug. Der Gitarrist hatte eine komische selbstgebaute 18-Zoll-Box und dazu einen Peavey-Verstärker. Die Band löste sich ganz schnell wieder auf, aber das Equipment blieb für ein paar Jahre bei mir stehen, alle Versuche den Herren dazu zu bewegen, es doch bitte wieder abzuholen fruchteten nicht und irgendwann meinte er, wenn ich wolle könnte ich es doch verkaufen, was ich auch mehrere Jahre später tat. Vorher aber stellte ich fest, dass der Amp wohl eher für einen Bass als für eine Gitarre gedacht war und dadurch entstand die Idee, wenn ich doch schon einen Bass-Amp habe, dann kann ich doch mal einen Bass dazukaufen und dann werde ich Bassist. Irgendwas hatte mich am Bass-Spielen fasziniert also setzte ich meinen Plan in die Tat um und kaufte für 400,- Mark einen J-Bass-Nachbau. Ich übte einige Zeit fleißig, besorgte mit Tabs aus dem Internet (ja, damals schon!) und kaufte sogar eine Bass-Schule aber irgendwann war die Luft wieder raus und das Ding stand in der Ecke und friste sein Dasein. Bis im nächsten Jahrtausend die Cranestoners kamen. Dazu mehr in Kürze in Teil 2…