Klassische Musik

Tatsächlich war ich ja mal halbwegs in der Lage auch etwas zu Klassik zu interpretieren, einer der wenigen Beweise dafür ist dieses Video (ca. 1996):

Witold Wegner mit dem Erwin Schulhoff Quartett
J.S.Bach – Violinkonzert a-Moll BWV 1041 1. Satz
in der Version für Marimba & Streichquartett

Warum ich eigentlich Bass spiele – Teil 1/2

1994 spielte ich mal für ca. 4 Wochen in einer Avantgarde-Band Schlagzeug. Der Gitarrist hatte eine komische selbstgebaute 18-Zoll-Box und dazu einen Peavey-Verstärker. Die Band löste sich ganz schnell wieder auf, aber das Equipment blieb für ein paar Jahre bei mir stehen, alle Versuche den Herren dazu zu bewegen, es doch bitte wieder abzuholen fruchteten nicht und irgendwann meinte er, wenn ich wolle könnte ich es doch verkaufen, was ich auch mehrere Jahre später tat. Vorher aber stellte ich fest, dass der Amp wohl eher für einen Bass als für eine Gitarre gedacht war und dadurch entstand die Idee, wenn ich doch schon einen Bass-Amp habe, dann kann ich doch mal einen Bass dazukaufen und dann werde ich Bassist. Irgendwas hatte mich am Bass-Spielen fasziniert also setzte ich meinen Plan in die Tat um und kaufte für 400,- Mark einen J-Bass-Nachbau. Ich übte einige Zeit fleißig, besorgte mit Tabs aus dem Internet (ja, damals schon!) und kaufte sogar eine Bass-Schule aber irgendwann war die Luft wieder raus und das Ding stand in der Ecke und friste sein Dasein. Bis im nächsten Jahrtausend die Cranestoners kamen. Dazu mehr in Kürze in Teil 2…

 

1996: Unbenanntes House Projekt mit Lothar

Lothar war der Mitbewohner eines meiner besten Freunde und hatte im Keller ein Studio mit einer Menge Hardware aufgebaut. Ich konnte ihn mit meinem X-Turn-Tracks beeindrucken und so beschlossen wir zusammen was zu produzieren.

Wir trafen uns genau zweimal und dabei kam folgender unbenannter unfertiger House-Track raus:

Lothar + Witold – Untitled

Offensichtlich haben wir während der Songs auf Kasette aufgenommen wurden einzelne Cubase-Spuren ein- und ausgeschaltet, anders kann ich mir die Kunstpause und die unsauberen Übergänge nicht erklären. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.

1996 – 2000: Merry Krimble

Wenn man im Jahr 1996 eine neue Band suchte, tat man dies über die Zeitung Sperrmüll, die Printausgabe natürlich. Webseiten mit Kleinanzeigen gab es noch nicht. So las ich auch die Anzeige von Merry Krimble, die einen Schlagzeuger suchten. Schon bei meinem ersten Telefonat sagte mir Christian (der nie eine Karriere in Sales machen würde), dass die Band ja ein bißchen träge wäre und eigentlich nicht so richtig viel passieren würde. Heutzutage hätte ich sofort aufgelegt, damals lies ich mich davon nicht abschrecken und legte so immerhin den Grundstein für eine über 15 Jahre dauernde gemeinsame musikalische Freunschaft mit Christian, denn bei MK sollte es nicht bleiben.
Bei der ersten Probe war der Bassist Lars krank und Matthias der Gitarrist und Sänger kam 1,5h zu spät. Die Musik war mir etwas zu rauh und klang natürlich ohne Bass auch nicht so prickelnd, und wegen dieser Kombination von „Misständen“ sagte ich deshalb schon in der Probe ab, auch wenn ich es bedauerte, weil ich die Jungs echt sympathisch fand.
Im darauffolgenden halben Jahr – in dem ich keine weiteren Anstalten machte eine Band zu suchen – traf ich Christian gelegentlich in der Uni und wurde von ihm über den Status Quo aufgeklärt. Sie hatten mittlerweile eine Schlagzeugerin, die von Niveau wohl eher niedrig war, aber die Band wollte die Anstrengung auf sich nehmen – gut laufen, war aber was anderes, das konnte ich zwischen den Zeilen raushören. Deshalb liess ich durchblicken, dass – sollte das nichts werden – wir doch nochmal einen zweiten Versuch starten können.
Irgendwann war es dann auch so weit, die Trommlerin strich die Segel, und ich war erneut am Start. Mit Bass und Pünktlichkeit klang das Ganze schon anders und ich stieg in die Band ein.
Sehr motivierrt schafften wir es tatsächlich über lange Zeiten hin zweimal die Woche zu proben.
Anfang 1997 schafften wir es mit einem Song auf den damaligen Darmstadt Sample „Danke Darmstadt“, bei der zugehörigen Release-Party, durften wir bei regulären Beginn um 18:00 von 17:50 bis 18:20 spielen. Danke Darmstadt!
1997 gingen wir dann zu Urs ins Studio und nahmen in vier Tagen vier weitere Stücke auf, 16-Spur-Band-Maschine, wenn ich mich richtig erinnere. Wenn das Resultat doch etwa überproduziert klingt, so hatten wir dann endlich ein reguläres Demo-Tape, dass – tatsächlich auf 20 Minuten Audio-Kassetten an den Mann und den Veranstalter gebracht werden konnte.

Hier alle vier Stücke des Demos:

Words
Blind_Driver
Part_2
Trophy_Hunter

Legendär auch das von Flix gezeichnete Logo mit der Bombe.

Merry-Krimble-Logo, made by Flix

Trotz des Demos war die Anzahl der folgenden Gigs eher niedrig, ich erinnere mich konkret an 5 in den nächsten 3 Jahren. Unvergessen der Gig in Kriftel, bei dem wildfremde Leute die uns noch nie gehört hatten zu unserer Musik tanzten. In der Krone in Darmstadt war ich schon froh, wenn sich die Zuhörer die Mühe machten, am Ende eines Stückes zu klatschen.

Lars ging beruflich ins Ruhrgebiet und wir stellten auf eine 4-Mann-Band um (Matthias spielte jetzt Bass), aber die Luft war trotz eines weiteren Auftritts raus.

Ich stieg irgendwann zusätzlich bei Mental Reservation ein und Mitte 2000 beschlossen wir mit Merry Krimble aufzuhören.

Merry Krimble, ca. 1998

Merry Krimble, ca. 1998