Unbekannte US-Band, bin durch meinen gutes FB-Freund Max Wettstein drübergestolpert, der in dem Video die Hauptrolle spielt.
2001: Der Grieche oder „Hier geht jeder von Euch mit nem Taui raus!“
Diese Geschichte habe ich schon derartig oft erzählt, dass sie es einfach wert ist mal aufgeschrieben zu werden.
Im Jahr 2001 spielte ich vertretungsweise Bass bei den Cranestoners, da Peter in New York weilte. Christian vertrat den im Ausland agierenden Marko, so dass die Cranestoners mit vielen Aushilfen den m.E. bemerkenswertesten Gig ihrer Karriere spielen sollten.
Ein Kollege von Björn hatte einen Kumpel Ricardo in Braunschweig, der einen super Gig für die Cranestoners an Land gezogen hatte, ein Auftritt bei der riesigen Geburtstagsfeier eines Betreibers eines griechischen Lokals. Dort sollten wir mit Kost und Logis das ganze Wochenende verbringen, am Freitag anreisen, am Samstag gemütlich aufbauen und spielen, anschließend schön zusammen feiern und am Sonntag wieder abreisen.
Als Stargäste würden Sascha (genau, der Sascha) und Cappuccino (Jazzkantine) anwesend sein.
Das Ganze ohne dass die Jungs in Braunschweig eine Ahnung davon hatten, was für Musik die Cranestoners eigentlich machten.
Die Vorraussetzungen waren eher bescheiden:
Problem 1: wir hatten keinen passablen fahrbaren Untersatz. Daher wollten wir einen Mietwagen nehmen, die Kosten dafür sollten vom Veranstalter getragen werden. Da wir ein bißchen misstrauisch waren, bestanden wir auf eine schriftliche Bestätigung per Fax. Was kam war anscheinend ein Auszug einer griechischen Speisekarte. Unsere Erklärung: die Rückseite diese Karte wurde als Dokument benutzt und dann falsch herum aufs Fax gelegt. Wir liessen es darauf beruhen. Ein Fehler?
Problem 2: Max musste am Freitag noch seinem Job als Barpianist nachgehen, also terminierten wir die Hinfahrt auf Freitag, 23:00, Christian musste am Sontag morgen bereits wieder Tennis spielen, also terminierten wir die Rückfahrt auf Samstag, 24:00.
Davon unbeeindruckt beluden wir gut gelaunt im Dunkeln den Bus und fuhren am späten Freitag abend los. Mit dem Veranstalter und Ricardo sollten wir uns am Braunschweiger Hauptbahnhof treffen. Dort warten wir ca. eine Stunde bis die Jungs endlich auftauchten. Ihre Erklärung: sie waren im Knast(!)
Offensichtlich irgendeine Streiterei mit einer Frau, die in ein Handgemenge ausartete. Die genauen Details waren unklar und wurden von uns zu unserem Schutz besser nicht weiterverfolgt.
Der Veranstalter der am nächsten Tag seinen Geburtstag feiern wollte, nannte sich selbst nur „Der Grieche“, genauso sollten wir ihn auch anreden. Wir fuhren in sein Lokal, wo wir eine Runde Getränke zu uns nahmen. Mittlerweile war es ca 2:00 und wir dachten eigentlich dass die Nacht damit erstmal beendet wäre, weit gefehlt.
Zu Fuß ging es durch die Fußgängerzone zu einem Laden der offensichtlich geschlossen hatte, da ein großes Metallgitter vor der Tür war. „Da ist nicht zu“ lautete die lapidare Aussage des Griechens, der das Gitter mit diesen Worten einfach mal halb von der Wand riss.
Dahinter befand sich eine Disco, die allerdings anscheinend wirklich fast geschlossen war, es befanden sich noch eine Handvoll Gäste in einem Raum der ein paar hundert hätte beinhalten können. Irgendwann auf dem Weg dorthin hatte der Grieche „Ihr zahlt heut gar nichts“ fallen lassen worauf Vali erstmal 10 Bier bestelle. Blöd nur, dass der Grieche plötzlich nicht mehr zu sehen war, als die 70 Mark dafür fällig waren.
Der Grieche tauchte irgendwann wieder auf und zwar hinter dem DJ-Pult wo er autoscooter-mässig moderierte und Apres-Ski-Musik auflegte. Unsere Laune war immer noch top, und als wir bei DJ Ötzis „Hey Baby“ lautstark mitsangen war die Entscheidung gefallen diesen Song für den Rest des Abends auf Repeat zu stellen. Anscheinend hatte er irgend einen Einfluss auf die Disco, denn außer uns war bald gar keiner mehr da, aber von Rausschmiss war nicht die Rede, auch nicht als die 10. Wiederholung von Hey Baby angestimmt wurde.
Im Gegenteil der Disco-Betreiber, natürlich auch ohne die geringste Ahnung was für einen Musikstil wir machten, wollte gleich einen Gig mit uns vereinbaren, mit Gogo-Tänzerinnern und der legendären Gagen-Zusage: „Hier geht jeder von Euch mit nem Taui raus!“
Um 5 wurde dann langsam zum Aufbruch geblasen, der Versuch zwei halbvolle Bierflaschen mit raus zu nehmen, wurde verzweifelt abgewehrt: „Das sind doch Pfandflaschen“. Anscheinend brauchte er die 20 Cent um für die fünf ‚Tauis‘ zu sparen.
Draußen vor der Disco zog der Grieche plötzlich eine ziemlich echt aussehende Knarre und ballerte zweimal auf eine Taube die am Rand sass. Wahrscheinlich nur eine Schreckschusspistole, die Anwohner haben sich bestimmt trotzdem gefreut und unsere Ohren waren dann auch erstmal wieder offen für neues.
Zurück im Restaurant legten wir uns dann mit unseren Schlafsäcken mitten im Speiseraum des Restaurants auf Bänke und Boden, der Grieche verabschiedete sich mit der Ankündigung eines super Frühstücks.
Nach einer kurzen Nacht gab es dann erstmal kein Frühstück, sondern die Frage ob man nicht mal kurz mit unserem Transporter die P.A. für den Abend holen könnte. Etwas entnervt fügten wir uns in unser Schicksal und fuhren mit leeren Mägen zum P.A.-Verleih, der eigentlich recht seriös aussah, es aber nicht war. Ich habe noch nie gesehen, das jemand so schlecht mit seinem Equipment umging, ungelogen wurden die 19-Zoll-Effekte einfach im hohen Bogen ins Auto geworfen(!) wo sie mehr oder weniger weich auf den sämtlichen unverpackten Kabeln landeten. Nachdem wir dann auch noch zig Podestelemente abholen durften konnte ich nur mit einem Not-Frühstück vom Bäcker meine Aggressionen im Zaum halten.
Um 11:00 gab es dann tatsächlich mal was vom Griechen zu Essen, nämlich einen riesigen Berg Gyros mit Pommes – ein tolles Frühstück. Zu trinken: eine Flasche Cola mit einem Glas, es hatte schließlich nur einer (Vali) gefragt ob er nicht ne Cola hätte haben können.
Irgendwann gab es dann aber auch Bier und dann wurde die Stimmung wieder gut, irgendwie waren wir insgesamt schon erstaunlich entspannt.
Dazwischen vertrieben wir uns die Zeit mit Stadtbummeln, der Soundcheck wurde ausgedehnt, auch der Grieche durfte mal trommeln, ein anwesender Musiker namens Helle spielt mit uns und insgesamt war es eigentlich ein netter Nachmittag.
Beim Soundcheck passierte es dann, auf meinem alten J-Bass-Nachbau waren die Saiten noch nie gewechselt worden, dies rächte sich jetzt, die A-Saite riss. Ich hatte keine Ersatzsaiten dabei und es war schon nach 18:00 (damals Ladenschluss). Pragmatisch spannte ich die D- und G-Saite eine Lage runter und spielte den Gig mit einem echten 3-Saiter-Bass.
Irgendwann kam dann auch eine Handvoll Leute und wir machten uns langsam für den Gig fertig, inklusive kreativer Tattoo-Kunst.
In allen Pausen hatte der Grieche das volle Schlager-Programm von der Konserve abgefahren, so dass sich leise Zweifel anmeldeten, ob er unsere Musik denn mögen würde. Er tat es nicht.
Nach vier Stücken wurden wir gestoppt, wir sollten erstmal wieder Pause machen. Auch wenn es den anwesenden Leuten (ca. 30) offensichtlich ganz gut gefiel. Die Laune des Griechen wurde auch durch eine Polizistin, die sich dann als strippendes Geburtstagsgeschenk entpuppte, nicht wirklich gehoben. Wir stellten unser Programm um und fingen erstmal mit den deutschen Sachen die mit viel Phantasie in die Kategorie Schlager gehörten an, aber auch das wollte er nicht und wir wurden abermals unterbrochen.
Mittlerweile etwas angefressen, redeten wir Tacheless, entweder spielen wir jetzt oder wir fahren heim, danach durften wir dann und eigentlich war es auch ganz nett, wie gesagt seine Gäste von denen irgendeiner auch Sascha hieß (Na, vielen Dank) fanden es eigentlich ganz gut.
Als wir fertig waren hatte ich noch eine tolle Begegnung mit dem Vater des Griechen der Bier zapfte und mich allen ernsten aufforderte weniger Bier und mehr Wein zu trinken, da das Bier zu teuer sei 🙂
Am Ende unterschrieb der Grieche noch widerstrebend die schriftliche Aussage vom Fax, dass er für die Kosten aufkäme, wir machten noch ein paar Abschiedsfotos und uns auf den Heimweg.
Bezahlt hat er die Rechnung natürlich nie.
PS: Angeblich kam wenigstens Cappuccino (der Echte) noch später vorbei, als wir schon längst weg waren.
Aussagekräftig.
2006 TheDieBows feat. Marsha #3
An einem unserer DieBows-Abende war Marsha dabei und wir produzierten einen ihrer Songs. Gitarre und Bass natürlich live von Björn und mir eingespielt, der Rest programmiert: Besonders gefallen mir die Hörner im Zwischenteil, da geht einem doch das Herz auf.
Das verstimmte Klavier war irgendein kostenloses Plugin, ein besseres hatte ich leider nicht gefunden.
Ich arbeite übrgens seit ca. 5 Jahren an einer Dance-Version der Nummer, ich bin zuversichtlich sie noch dieses Jahrzehnt fertigzukriegen!
1990 Double U D.C. – The Killer
1990 konnte ich Simon überreden mir mal für eine Nacht seinen Amiga 500 auszuleihen. Neben einem kleinen Sequenzer-Programm hatte ich damit sogar einen richtigen Sampler zur Verfügung. Von Freitag 18:00 bis Samstag 12:00 saß ich im Prinzip ununterbrochen vor dem Gerät und produzierte folgenden Track in den ich alles reinsamplete was meine Kassettensammlung hergab.
Die miese Sound-Qualität ist zum Teil den technischen Möglichkeiten, zum Teil aber auch dem mehrfachen Hinundherkopieren des Songs geschuldet.
Mir war selbst nicht ganz klar was eigentlich Songtitel und was Interpretenname sein sollte.
Double U = W stand jedenfalls für meinen Vornamen
D.C. hatte keine Bedeutung, ich fand es hörte sich einfach cool an, wie „Washington D.C.“
„The Killer“ war eine Hommage an mein damaliges Rock’N’Roll- und Klavier-Idol Jerry Lee Lewis, auch wenn der Song von der Musikrichtung nicht ganz so viel mit ihm zu tun hat.
Samstag nachmittag gab ich den Amiga zurück und das war das Ende dieses Projekts.
Ich erinnere mich außerdem daran, dass ich damit mal ein Mädchen beeindrucken wollte, die liess mich aber mit sinngemäß folgendem Kommentar abblitzen: „Ohne Gesang geht das aber gar nicht“
Bildquelle: Wikipedia.de